
Karfreitag und das Tanzverbot
19. April 2019
Wie in jedem Jahr, gilt auch 2019 immer noch das Tanzverbot am Karfreitag. Auch dürfen über 700 Filme oder Serien nicht gezeigt werden. Darunter „Das Leben des Brian“, „Max und Moritz“ und „Heidi in den Bergen“. Nach meiner persönlichen Meinung, haben solche religiös motivierte Gesetze keinen Platz in einem säkularen Staat. Religion sollte reine Privatsache sein. Wenn jemand aufgrund eigener religiösen Einstellungen am Karfreitag nicht feiern oder tanzen möchte, dann kann er es gern unterlassen, denn niemand zwingt ihn dazu. Dies aber auch denjenigen zu verbieten, die diesen Glauben nicht teilen und sie damit in ihren Freiheitsrechten und ihrer Lebensführung einzuschränken, ist dagegen diskriminierend und nicht zeitgemäß.
Religiös motivierte Verbote? Nein danke! Egal auf welchem Glauben sie beruhen.

Mein Name ist Andreas Franke. Ich wurde 1965 in Schleswig geboren und bin der Initiator von „Schleswig LEBT!“. Ich trage alle Kosten für dieses Projekt aus meiner eigenen Tasche. Falls du das Projekt etwas unterstützen möchtest, dann kannst du das aber gern mit einer kleinen Spende tun. Spenden
Darin, lieber Andy, kann ich Dir nur zustimmen.
Dass das religiöse Empfinden unserer Mitmenschen einer besonderen Wertschätzung bedarf, gar vorrangig zu berücksichtigen ist, wenn es um die Wünsche und Verbote ihrer unterschiedlichen Götter geht, soll – so heißt es – dem Respekt vor Andersdenkenden gelten. Das klingt insoweit zunächst vernünftig, als darin auch die Forderung gestellt ist, niemanden seines Glaubens oder seiner Weltanschauung wegen zu verfolgen oder zu diffamieren.
Aber schauen wir uns die Wirklichkeit einmal an: Hat man je davon gehört, dass Forderungen laut gestellt wurden oder überhaupt auch nur diskutiert worden wären, doch auch den Ansichten von Atheisten wenigstens einen einzigen klitzekleinen bestimmten Gedenktag zu widmen? Es muss schon mindestens ein Glaube an ein bis drei höhere Wesen sein oder ein wie ein Glaube an ein höheres Ideal daherkommender Nationalfeiertag.
Betrachtet man den Humanismus unserer klügsten Wissenschaftler und Philosophen, so findet sich unter ihnen kaum einer, der an einen persönlichen Gott glaubt. Die meisten sind insofern Atheisten. Es wäre gehässig, jene tiefe Empfindung als religiös wieder in den Glauben zurückholen zu wollen, die sich nicht allein ihnen aufdrängt bei der Erkenntnis der unwahrscheinlichen Tatsache, dass sich auf unserer Erde Zellen zu Einheiten formierten, die als bewusste nicht nur auf sich selbst zu schauen gelernt haben, sondern darüber hinaus die Gesetze und Grenzen des Universums zu ergründen suchen. Wer gibt diesen Denkern ein Forum, wer verbannt endlich die Religion aus der Aufklärung?
Bezeichnet man jemanden als „gottlos“, so gilt das immer als Schmähung, nicht jedoch als Anerkennung geistiger Reife. Ich plädiere – und das formuliere ich jetzt Mal ganz provokativ – in letzterem Sinne für einen „Tag der Gottlosigkeit“.