
Gottorfer Landmarkt bei Kaiserwetter
20. Mai 2019 Aus Von Andreas Franke
Nach meinem Besuch der 3. Grill & Barbecue Tagen der Firma Marks ging es am Sonntag mit dem Park&Ride-Service zum Gottorfer Landmarkt. Das herrliche Wetter lockte tausende Besucher auf die Schlossinsel. Fünf Euro Eintritt waren an den Zugängen zu berappen. Für den Otto Normal Bürger sicher ein Schnäppchen. Für den finanzschwächeren Teil der Bevölkerung, wie z.B. Rentner in voller Erwerbsminderung, Hartz IV Empfänger, Aufstocker usw. gab es leider auch hier keinerlei Vergünstigung. Meiner Meinung nach sollten Veranstalter das langsam mal berücksichtigen. Teilhabe auch für solche Menschen, die es eh schon schwer im Leben haben.
Kinderprogramm
Die kleinen Besucher des Landmarktes konnten an zahlreichen Aktivitäten teilnehmen und auch z.B. beim Müll angeln am Stand der ASF lernen welcher Abfall wo entsorgt werden muss, damit unsere Umwelt sauber bleibt.
Gesunde Lebensmittel brachte die Kinderküche mit. Die „Kinderküche auf Tour“ zeigt Kindern und Erwachsenen wie gesundes Essen zubereitet wird. Die Ernährung ist essentiell für die Gesundheit unserer Kinder und deshalb werden hier die Kinder für das Kochen mit frischen Lebensmitteln fit gemacht.
My Boo – Bamboo Bikes
Morgens war ich noch bei Facebook über diese Fahrräder gestolpert und war begeistert, dass ich sie am selben Nachmittag noch auf dem Landmarkt direkt begutachten konnte. Das Material der Rahmen und Schutzbleche bestehen aus Bambus und sind sehr robust und verfügen über ein geringes Gewicht. Aber die Produktion der Rahmen ist das wirklich Erwähnenswerte. Bisher war es ja immer so, dass sich unsere Wirtschaft die Rohstoffe des afrikanischen Kontinent für einen Appel und Ei unter den Nagel gerissen hat, um diese dann in Europa zu verarbeiten und mit einer großen Gewinnspanne zu verkaufen. Der Verlierer ist bis heute die afrikanische Bevölkerung, der somit der Aufbau einer eigenen Industrie und der damit verbundenen Schaffung von Arbeitsplätzen und menschenwürdigem Einkommen bis heute verwehrt blieb. So wurde aus dem rohstoffreichsten Kontinent, gleichzeitig der Ärmste. Was einer der Hauptursachen für die anhalten Flüchtlingsströme nach Europa ist, mit all ihren Menschen verachtenden Folgen ist. Hier ist es anders, die Rahmen werden direkt in Ghana in Handarbeit gefertigt, was der dortigen Bevölkerung einen guten Arbeitsplatz gibt und damit den dortigen Wohlstand fördert. Ich bin selbst schon lange überzeugt, dass dies der richtige Weg ist, das dortige Elend zu beenden. Diese jungen Unternehmer vom My Boo setzen das erfolgreich um. In Kiel erfolgt dann die Endmontage zu diesen großartigen Fahrrädern. Und wegen des natürlichen Materials und der Fertigung von Hand ist jedes Fahrrad ein Unikat.
Die Reste Ritter
kämpfen mit ihrem Unternehmen in Kiel gegen die Verschwendung von Lebensmittel und retten diese vor der Tonne. Sie sammeln Gemüse und Obst von Händlern, aber auch aus privaten Gärten und kochen daraus extrem leckere Fruchtaufstriche und Chutneys. Das ist aber noch nicht alles. Von jedem verkauften Glas geht 1 Euro direkt den MachMittag e.V. der den Schulkindern in Kiel ein warmes Mittagessen ermöglicht. Auch hier wird wieder deutlich, dass es junge Unternehmer gibt, die ein Auge für das Gemeinwohl haben und denen es nicht nur darum geht auch noch den letzten Euro aus ihrem Unternehmen für den eigenen Wohlstand herauszupressen. Für mich ist genau das gemeint, wenn die Verfasser unseres Grundgesetzes von der sozialen Marktwirtschaft sprechen.

Seeadler beobachten
ohne die Aufzucht zu stören. Das wurde den Besuchern des Gottorfer Landmarktes von der Projektgruppe Seeadlerschutz Schleswig-Holstein e.V. ermöglicht. Sie konnten mit den zur Verfügung gestellten Fernrohren unser Seeadler-Paar beobachten. Ich selbst hatte besonders Glück und konnte die treu sorgenden Adler-Eltern beim Füttern der Jungen beobachten. Dabei geht einem wirklich das Herz auf. Der Verein gab viel Wissen über diese stolzen Greifvögel an die großen und kleinen Besucher weiter.
Seeadler. Flügelspannweite von insgesamt 2 Metern. Fischadler. Beobachten ohne zu stören… Suchbild mit Adler. Von der Schlossinsel ohne Stativ aus der Hand fotografiert.
Mehr konnte ich aus meiner Kamera leider nicht für euch heraus holen.
Tiny House Nation
heißt eine Doku-Serie auf Netflix und ich hatte am Samstag gerade die letzte Folge der ersten Staffel geschaut. In den USA gibt es ja schon länger eine echte Tiny House Bewegung und wie es aussieht bin ich auch nicht der einzige in Deutschland, der sich für diese Art der Lebensführung begeistert. So konnte man auch auf der Schlossinsel ein Exemplar dieser Behausungen einmal live begutachten. Die Idee dahinter ist ein auf das wirklich Notwendige beschränkte Lebensführung ohne unnötigen Ballast mit dem wir uns gern umgeben, aber ohne auf einen gewissen Komfort verzichten zu müssen. Wie mir aber auch schnell klar wurde wird in Deutschland wohl schon wieder alles tot geregelt und auch die Häuser selbst scheinen hier ungefähr das doppelte zu kosten im Vergleich zu den USA. Schade, denn mit so einem Haus wäre ein Leben mit einem deutlich kleinerem ökologischen Fußabdruck möglich. Mal ganz abgesehen von dem Gefühl von Freiheit und Naturverbundenheit, dass diese Lebensweise bietet.
Beim Verein innovative Kleinwohnformen Deutschland konnte man, mittels eines Fragebogen, seine persönliche Sichtweise auf das Thema Tiny House teilen. Auffällig war schon, dass die meisten Besucher Mitte Fünfzig sich für das Leben in dieser Form interessieren.

Eindrücke vom Markt
Zum Schluss habe ich noch ein paar Bilder vom Gottorfer Landmarkt zusammen gestellt. Falls ihr nicht dabei sein konntet, dann kann ich euch vielleicht für den Besuch des nächsten Marktes schmackhaft machen.

Mein Name ist Andreas Franke. Ich wurde 1965 in Schleswig geboren und bin der Initiator von „Schleswig LEBT!“. Ich trage alle Kosten für dieses Projekt aus meiner eigenen Tasche. Falls du das Projekt etwas unterstützen möchtest, dann kannst du das aber gern mit einer kleinen Spende tun. Spenden
Über den Autor
Mein Name ist Andreas Franke. Ich wurde 1965 in Schleswig geboren und bin der Initiator von "Schleswig LEBT!". Ich trage alle Kosten für dieses Projekt aus meiner eigenen Tasche. Falls du das Projekt etwas unterstützen möchtest, dann kannst du das aber gern mit einer kleinen Spende tun. Spenden